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Legasthenie und Dyskalkulie
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1. Was ist eine Legasthenie / Dyskalkulie?

  • zeitweise Unaufmerksamkeit beim Schreiben, Lesen und/oder Rechnen
  • differente Sinneswahrnehmung
  • Wahrnehmungsfehler

Definition

“Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole, wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen, dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.“

Quelle: Dr. Astrid Kopp – Duller 1995

2. Ursachen einer Legasthenie/ Dyskalkulie?

Als Hauptursache werden genetische Faktoren angenommen. Übereinstimmung besteht darin, dass biologische Besonderheiten der Hirnentwicklung ausschlaggebend sind. Unterschiedliche zentralnervöse Funktionen, die abhängig von der biologischen Reifung des Zentralnervensystems sind, sind  Voraussetzungen für das Erlernen des Lesens / Rechtschreibens & Rechnens.

Quelle: Landesverband Legasthenie und Dyskalkulie Baden-Württemberg e.V.

Grundvoraussetzung einer Legasthenie / Dyskalkulie

Um eine Legasthenie/Dyskalkulie  zu diagnostizieren,
nennt das ICD-10 folgende grundlegende Aspekte:

  • Teilleistungsstörungen im Bereich des Lesens und des Schreibens sowie Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlen sowie dem Erfassen von rechnerischen Sachverhalten
  • ausreichende Intelligenz, um Lesen, Rechtschreiben und Rechnen zu erlernen
  • regelmäßige Schulbesuche, um eine ausreichende Unterrichtung erhalten zu haben
  • keine neurologischen Erkrankungen, die das Seh- und Hörvermögen dauerhaft einschränken
Quelle: Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e. V.

3. Woran erkenne ich, dass mein Kind eine Legasthenie hat? (Lese-Rechtschreib Störung)

Beim Lesen ist häufig zu beobachten:

  • niedrige Lesegeschwindigkeit, häufiges Stocken
  • langanhaltendes und lautstammelndes Lesen
  • Verharren an Wortvorformen
  • Startschwierigkeiten beim Vorlesen, Verlieren der Zeile im Text
  • Vertauschen, Auslassen oder Hinzufügen von Wörtern im Satz oder Silben bzw. Buchstaben in den Wörtern
  • Ersetzen von Wörtern durch ein in der Bedeutung ähnliches Wort
  • unzureichende Wiedergabe und Interpretation des Gelesenen

In der Rechtschreibung sind die Schwierigkeiten gekennzeichnet durch:

  • Auslassungen, Verwechslungen, Umstellungen von Buchstaben und Silben
  • hohe Fehlerzahl bei ungeübten (aber auch häufig bei geübten) Texten
  • hohe Fehlerzahl beim Abschreiben von Texten
  • Grammatik- und Interpunktionsfehler
  • häufig unleserliche Handschrift

Hauptfehlerquellen sind oft Differenzierungs- und Strukturierungsschwierigkeiten sowie die Entwicklung von orthografischer Kompetenz. Die Fehlerarten bei Schülerinnen und Schülern mit besonderen Lese-Rechtschreibschwierigkeiten sind immer im Zusammenhang mit der erreichten Entwicklungsstufe des Schriftspracherwerbs (z. B. logografische, alphabetische, orthografische sowie morphematische Entwicklungsstufe) zu sehen. Nicht alle genannten Schwierigkeiten müssen vorliegen, um von einer Legasthenie zu sprechen. Insgesamt kann eine ausgeprägte Störung im Lesen- und Schreiben-Lernen zu einem globalen Schulversagen führen.

Quelle: Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.

4. Woran erkenne ich, dass mein Kind eine
Dyskalkulie (Rechenstörung) hat?

    Erste Anzeichen im Vorschulalter:

  • Es bestehen Schwierigkeiten beim Vergleich von Zahlen (größer/kleiner) und Mengen (mehr/weniger).
  • Fehler treten beim freien Zählen oder Abzählen von konkreten Objekten auf.
  • Einer Menge von Objekten werden falsche Zahlen zugeordnet bzw. das Schätzen einer kleinen Menge von Objekten gelingt nicht
  • Einstellige arabische Zahlen können nicht benannt werden
  • Einfache Additions- und Subtraktionsaufgaben, auch mit anschaulichen Objekten, werden fehlerhaft gelöst.
    Typische Fehler bei einer Dyskalkulie:

  • Fehler beim Zählen oder Abzählen (Vorwärts- und Rückwärtszählen, Zählen in größeren Schritten)
  • Zahlendreher beim Vorlesen und Schreiben
  • Rechnen durch Zählen, oft mit Fingerzählen
  • Simple Rechenaufgaben müssen immer wieder neu berechnet werden, anstatt das Ergebnis sofort zu wissen (v. a. Einmaleins)
  • Probleme beim Zehner-, Hunderterübergang …
  • Verrechnen um eins oder Fehler im Umgang mit der Null
  • Rechenzeichen werden vertauscht oder nicht berücksichtigt
  • Rechnen mit Platzhalter oder Schätzaufgaben oft nicht lösbar
  • Textaufgaben werden falsch entschlüsselt
  • Mathematische Prinzipien und Regeln (z. B. 2 + 5 = 5 + 2) werden falsch verstanden und bei neuen Aufgaben falsch angewandt
  • Kopfrechnen gelingt nur mit Mühe, schriftliches oder anschauliches Rechnen auch bei einfachen Aufgaben nötig
  • Schwierigkeiten beim Umgang mit Zeit, Geld, Längen (z. B. cm) oder Gewichten (z. B. kg)
  • Teilweise auch Probleme beim Zeichnen von Figuren oder Erkennen von Symmetrie

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